Kategorie: Suchmaschinen


Die Optimierung der Suchwortdichte (~ Schlüsselwortdichte, Keyword Density) einer Webseite wurde und wird nach wie vor, durchaus auch kontrovers als Stellschraube für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) diskutiert. Immer wieder werden Vorschläge dazu gemacht, wie die vermeintlich ideale Suchwortdichte einer Webseite aussehen muss, um in Suchergebnissen (v.a. natürlich bei Google) möglichst weit vorne zu landen. Zuletzt wurde in diesem Zusammenhang beispielsweise ein neuer Ansatz (nach seiner zugrundeliegenden Formel WDF*P*IDF benannt) von Karl Kratz vorgestellt. In diesem Blogartikel möchte ich kurz einige wesentliche Hintergründe zum Thema Suchwortdichte beleuchten und erklären.

Die klassische Suchwortdichte

Die klassische Suchwortdichte (~ Schlüsselwortdichte, Keyword Density) ist eine Kennzahl, die beschreibt, wie oft ein bestimmtes Suchwort (also ein Begriff, Term oder Schlüsselwort) in einem Dokument, beispielsweise einer Webseite, vorkommt. Die Suchwortdichte wird also immer für ein einzelnes Wort oder eine einzelne Wortkombination berechnet.

Konkret berechnet wird die Suchwortdichte für ein Dokument als Quotient aus der absoluten Anzahl eines bestimmten Suchworts im Dokument (Wie oft kommt das Suchwort im Dokument vor?) und der Anzahl aller Suchworte im Dokument (Aus wie vielen Wörtern besteht das Dokument insgesamt?). Einfach gesprochen: Kommt auf einer Webseite mit 500 Wörtern der Begriff "Rotwein" beispielsweise 20mal vor, kann für dieses Suchwort eine Suchwortdichte von 4% festgestellt werden.

Die Suchwortdichte und Suchmaschinen

Natürlich spielt die Suchwortdichte der für eine Webseite wichtigen Suchwörter aus der Sicht von Suchmaschinen wie Google durchaus eine Rolle. Keine Frage! Denn es ist doch klar: Wenn ich Rotwein verkaufe und auf meiner Webseite kommt das Suchwort "Rotwein" nicht vor, dann tut sich eine Suchmaschine (nochmal: eine Maschine!) sehr schwer zu erkennen, dass ich Rotwein verkaufe.

Trotzdem: Die Bedeutung der Suchwortdichte für die Suchmaschinenoptimierung sollte aber auch nicht überbewertet werden. Grundsätzlich gilt: Die Position von Webseiten in den Ergebnissen von Suchmaschinen wird heute von vielen hundert großen und kleinen Stellschrauben beeinflusst. Allein im unmittelbaren Umfeld der Suchwortdichte gibt es viele verwandte Faktoren die mutmaßlich eine Rolle für die Suchmaschinenoptimierung spielen:

  • Der Einsatz von Suchworten in Überschriften, Listen, Bildern, Links
  • Natürliche Verteilung von Suchworten im Text
  • Natürliche Häufungen von Suchworten im Text
  • Der Einsatz semantisch ähnlicher Suchwörter (z. B. von Synonymen)

"Natürlich" heißt also das Zauberwort! Ähnlich wie beim Aufbau von Backlink-Strukturen darf Text heute nicht den Eindruck erwecken, zu sehr auf bestimmte Suchwörter hin optimiert zu sein (vgl. auch der letzte Abschnitt dieses Blogartikels).

Bleibt die Frage: Was ist denn nun die optimale Suchwortdichte?

Die ideale Suchwortdichte!

Dazu was die ideale Suchwortdichte ist, gibt es verschiedene Aussagen. Immer wieder wird auf eine optimale Suchwortdichte von 3% bis 5% hingewiesen. Aber ganz ehrlich: Ich bin kein Freund solcher absoluter Aussagen. SEO ist keine Wissenschaft! Die Algorithmen von Suchmaschinen ändern sich dynamisch und sehr häufig. Aussagen mit Absolutheitsanspruch (wie beispielsweise: „Ideal ist eine Suchwortdichte von 4%“) sind deswegen nicht seriös möglich.

Die neue Suchwortdichte: Wird jetzt alles einfacher?

Als Reaktion auf die seiner Meinung nach nicht vorhandene Eignung der klassischen Suchwortdichte als sinnvoll nutzbare Kennzahl schlägt Karl Kratz einen neuen Ansatz vor. So soll die Suchwortdichte einer Webseite ganz gezielt auf nur ein einzelnes Suchwort bzw. auf eine einzelne Suchwort-Kombination ausgerichtet werden. In den Worten von Karl Kratz: Ziel ist es, "dass sich der WDF*IDF-Wert für den jeweiligen Suchterm von den restlichen Termen abgrenzt und dadurch ein unmissverständliches Signal sendet, um was es auf dieser Seite geht".

Eine Suchmaschinenoptimierung erfolgt dabei anhand des so genannten WDF*IDF-Wertes in zwei Schritten: (1) Für die Webseiten wichtiger Suchwort-Konkurrenten muss zunächst der WDF*IDF-Wert berechnet werden. (2) Anschließend muss der WDF*IDF-Wert der eigenen Webseite (für das adressierte Suchwort) so optimiert werden, dass der WDF*IDF-Wert der Konkurrenz übertroffen wird. Klingt aufwändig – ist es auch! :-)

Zum Schluss: SEO United hat in einem kürzlich erschienenen Blogbeitrag verschiedene SEO-Experten in Deutschland zu ihrer Meinung zu der neuen Keyworddichte nach Karl Kratz befragt. Die interessanten und vielschichtigen Antworten kann man hier nachlesen. Ein belastbares Gesamtfazit zu ziehen fällt mir, wie so oft im SEO-Bereich, eher schwer.

Was heißt das jetzt aber alles für KMU?

Viel wichtiger als die Suchwortdichte: Exzellenter Text!

Ja – die Suchwortdichte kann ein Gegenstand der Suchmaschinenoptimierung sein.

Aber viel wichtiger als der Streit darüber, ob jetzt die ideale Suchwortdichte bei 3% oder bei 10% liegt oder wie die Suchwortdichte am Besten berechnet oder nicht berechnet wird, ist die Grundsatzforderung nach gutem Text. Man könnte auch sagen, dass Text nicht nur gut, sondern exzellent sein muss. Über den Text einer Webseite wird die Botschaft und der Inhalt (also das Produkt- oder Dienstleistungsangebot) einer Webseite dem Kunden vermittelt.

Ich würde abschließend sogar fast behaupten: Exzellente Texte, für Nutzer geschrieben, nicht für Suchmaschinen wie Google, weisen ganz automatisch sehr viele Eigenschaften auf, die auch von Suchmaschinen entsprechend positiv bewertet werden. Beweisen kann ich diese letzte Behauptung allerdings nicht!


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Unser Themen-Blog rund um das Thema "Digitalisierung und Digitale Transformation“

Die Digitalisierung überrennt Gesellschaft, Unternehmen und jeden Einzelnen von uns mit unvorstellbarer Dynamik und Wucht. Während manche Auswirkungen in unserem Alltag sichtbar und spürbar sind, bleibt vieles andere vage und im Verborgenen. Das Bild eines Eisbergs beschreibt diese Situation treffend. Wir sehen v. a. das, was über der Wasseroberfläche zu erkennen ist. Das jedoch, was unterhalb des Wasserspiegels verbleibt, ist weitestgehend unbekanntes Land. Dieses unbekannte Land greift das Blog „Ereignishorizont Digitalisierung“ auf. Es geht um Neuland-Missverständnisse, Gar-Nicht-So-Weit-Weg-Zukunftsfantasien und What-the-Fuck-Momente. Sicher selektiv. Immer auch subjektiv! Besondere Zielgruppe sind Entscheider und Gestalter der Digitalisierung und Digitalen Transformation.


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