Kategorie: Erfolgreiche Webseiten


Menschen gehen mit Texten im Internet anders um als mit Texten in einer Zeitung oder in einem Buch. Menschen lesen online anders als offline. So liest die überwiegende Mehrzahl der Besucher einer Webseite Texte gar nicht mehr Wort für Wort, sondern scannt bzw. überfliegt diese nur noch (angelehnt an: J. Nielsen – „How Users Read on the Web“, 1997). Vielleicht ist Ihnen das auch schon mal an sich selbst aufgefallen. Und genau auf dieses Leseverhalten müssen Sie sich bei der Präsentation Ihrer Texte einstellen.

Das F-Muster

Beim Lesen von Text im Internet folgen Menschen fast immer einem F-MusterAbbildung 1 zeigt drei solche gut erkennbare F-Muster – visualisiert anhand einer so genannten Heatmap. Heatmaps zeigen, worauf die Besucher beim Betrachten von Webseiten schauen. Rot markierte Bereiche genießen sehr hohe Aufmerksamkeit.


Abbildung 1: Das F-Muster beim Lesen von Text (Heatmaps).

Liest ein Besucher einen Text auf einer Webseite, startet er zunächst links oben, also beim ersten Absatz des Textes (1). Dann wird horizontal gelesen (2). Zumeist aber nur einige wenige Wörter. Dann springt der Besucher etwas nach unten, meist zum zweiten Textabsatz (3). Von dem dann erneut nur wenige Wörter gelesen werden. Es findet also eine erneute horizontale Lesebewegung statt, wobei die Aufmerksamkeit während dieser Bewegung nach rechts kontinuierlich abnimmt. Schon jetzt geht das horizontale Lesen in ein vertikales Lesen über. Der Leser beginnt, nach unten zu scannen.


Abbildung 2: Das F-Muster beim Lesen von Text (Prinzip).

Was bedeutet dieses F-Muster jetzt aber für Sie?

Drei einfach umzusetzende Empfehlungen:

  • Kommen Sie schnell auf den Punkt! In den Texten auf Ihrer Webseite sollten Sie die wesentlichen Botschaften schon im ersten Textabschnitt unterbringen. Reden Sie also nicht
    lange um den heißen Brei herum. Vermeiden Sie es, wichtige Informationen zu spät zu bringen – auch wenn dies in Konflikt zum dramaturgischen Aufbau Ihrer Texte steht.
  • Verwenden Sie viele strukturierende Stilelemente! Gestalten Sie den Text so, dass dieser das Scannen durch die Nutzer bewusst unterstützt. Verwenden Sie also möglichst viele strukturierende Stilelemente wie Aufzählungen, Absätze oder Überschriften.
  • Legen Sie besonderes Augenmerk auf Überschriften! Gerade auch auf Überschriften sollten Sie ein besonderes Augenmerk legen. Überschriften strukturieren nicht einfach nur Text, sondern dienen als Ankerelemente für Leser. Die immer wieder zitierte 50/50-Regel besagt: 50% der Zeit, die für die Erstellung eines Textes verwendet wird, sollte in die Entwicklung und Gestaltung der Überschriften investiert werden.

Warum scannen Menschen Texte im Web überhaupt?

Die Antwort: Online wird langsamer gelesen – und zwar um bis zu 25 Prozent (angelehnt an: J. Nielsen – „Be Succinct! Writing for the Web“, 1997). Ergänzend kommt hinzu, dass Menschen im Internet typischerweise sehr viele Informationen und damit auch sehr viel Text angeboten bekommen und verarbeiten müssen.

So ist es am Ende die Kombination aus langsamer Lesegeschwindigkeit und der großen Menge an angebotenen Informationen, die dazu führt, dass Menschen sehr ungeduldig werden. Und Ungeduld führt dazu, dass Texte gescannt statt gelesen werden.

Zusammenfassung

Menschen lesen online anders als offline. Menschen folgen beim Lesen von Text im Internet einem F-Muster. Um das Lesen von Text gemäß dieses F-Musters zu unterstützen sollten Sie 1. wesentliche Botschaften früh im Text bringen, 2. viele strukturierende Stilmittel verwenden und 3. besonderes Augenmerk auf Überschriften legen.

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Quelle Titelbild Blogartikel: From The New York Public Library


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Die Digitalisierung überrennt Gesellschaft, Unternehmen und jeden Einzelnen von uns mit unvorstellbarer Dynamik und Wucht. Während manche Auswirkungen in unserem Alltag sichtbar und spürbar sind, bleibt vieles andere vage und im Verborgenen. Das Bild eines Eisbergs beschreibt diese Situation treffend. Wir sehen v. a. das, was über der Wasseroberfläche zu erkennen ist. Das jedoch, was unterhalb des Wasserspiegels verbleibt, ist weitestgehend unbekanntes Land. Dieses unbekannte Land greift das Blog „Ereignishorizont Digitalisierung“ auf. Es geht um Neuland-Missverständnisse, Gar-Nicht-So-Weit-Weg-Zukunftsfantasien und What-the-Fuck-Momente. Sicher selektiv. Immer auch subjektiv! Besondere Zielgruppe sind Entscheider und Gestalter der Digitalisierung und Digitalen Transformation.


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